Törnbericht Ostsee - Hiddensee 2020
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- Geschrieben von Stefan Kämmerer

Kutterfahrt nach Hiddensee Juli / August 2020
Unser Törn vom 31.07. bis zum 07.08. entstand aus der Absage der diesjährigen Hessenregatta und der entsprechenden Umbuchung unseres Bootes Triskel, einer Django 9.80. (Könnte man hier eine Musikunterlegung einbauen, käme jetzt „Django“ von Luis Bacalov & Rocky Roberts.)
Der Samstag sollte eigentlich ein kurzer Schlag von Fehmarn / Burgtiefe nach Heiligenhafen werden. Da wir aber ideale Windverhältnisse (4 Bft.) und überhaupt schönes Wetter hatten, entschlossen wir uns spontan dazu noch ein paar Dreiecke ins Wasser zu malen (siehe Foto), so dass es doch ein recht langer Segeltag wurde.
Unser Plan für die nächsten Tage war es nach Hiddensee zu segeln, der kleinen Nachbarinsel von Rügen, oft als die „Perle der Ostsee“ bezeichnet. Das bedeutete für uns zunächst mal lange und schöne Segeltage, bei denen wir unser neues Regattaboot kennenlernen konnten. Der Hinweg mit Übernachtungsstopp im Alten Strom in Warnemünde ging über 110 nm, der Rückweg über Gedser nach Burgtiefe über 100 nm.
Auf Hiddensee entschieden wir uns für den Hafen von Kloster. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Kloster ist das nördlichste Dorf der Insel und liegt in wunderbarer Umgebung unterhalb der Hügellandschaft des Dornbusches.
Wir legten auf Hiddensee einen Hafentag ein und wanderten zum Leuchtturm Dornbusch, von hier hatten wir nicht nur einen herrlichen Blick auf das sich immer flacher nach Süden erstreckende Hiddensee und das benachbarte Rügen, sondern auch die Kreideküste der dänischen Insel M/on war zu sehen. Von da setzten wir die Wanderung auf die schmale Landzunge Neubessin fort, wo wir der Natur des „Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft“ hautnah begegnet sind (leider inklusive Stechmücken). Dieser für Segler gefühlte „Gewaltmarsch“ hatte eine Länge von 12,5 km.
Am Donnerstag auf dem Weg von Gedser nach Fehmarn machten dann etwas völlig Verrücktes: Fenderschwimmen in der Ostsee! Das kannte ich bisher nur vom Mittelmeer. Aber bei 20° Wassertemperatur und Sonne pur war das eine hochwillkommene Abkühlung.
Ihr fragt Euch sicherlich schon die ganze Zeit beim Lesen, was das mit der „Kutterfahrt“ in der Überschrift soll. Die Auflösung lautet, dass die Triskel über einen abnehmbaren Kutterstag verfügt, an dem bei Bedarf die Starkwindfock angeschlagen wird. In gewisser Weise waren wir also auf einem Kutter unterwegs.
Insgesamt waren wir 245 nm auf dem Wasser, davon 215 nm unter Segel. Die Segeltage dauerten bis zu 12 Stunden, außer einer kurzen Schwachwindphase am Donnerstag hatten wir die ganze Zeit sehr guten Segelwind zwischen 3 und 4 Bft. Viel Segeln mit Gennaker! Das Ölzeug und die Gummistiefel blieben unbenutzt. Das nächste Mal buchen wir unbedingt wieder zwei Wochen!
Mitsegler auf der SY Triskel waren Catrin, Chrissy, Heiko, Jens und Stefan (Skipper).
Fazit: Auch in schwierigen Zeiten kann man wunderbar segeln gehen. Also Leute, geht segeln! Auf der Ostsee sind im September und Oktober noch viele Yachten zum Chartern verfügbar!













