Regattaberichte

Unser Sommertörn in Schweden 2

Einen Tag nach Mittsommer starteten am 25.06.2022 4 Crews ihren Törn von Stockholm in den Schärengarten. Wer hätte gedacht, dass wir ein Wetter haben wie im Mittelmeer; wahrscheinlich waren wir gar nicht in Schweden sondern in Schweden 2 – so hieß der Törnführer!
Dabei waren Stefan Kämmerer und Crew (in der ersten Woche seine „Prinzen“) und nach einer Woche Crewwechsel, Heiko Heese und Crew, Peter Welzbacher mit Co-Skipper Karl und Crew und Jochen Göbel mit seiner Crew.

Schön der Reihe nach – denn wir waren täglich in einem anderen Hafen:

 

1. Tag

Ankunft im Flughafen Arlanda in Stockholm und los geht´s zur Schiffsübernahme in zwei verschiedene Häfen. Wir, d.h. die Crews von Heiko und Stefan übernahmen ihr Schiff in Saltsjöbaden; einem ausgedehnten Hafengelände am Rande von Stockholm schon im Schärengarten.
Ankommen, Einkaufen, Einrichten und dann in eine nostaligsche Bahn zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Holmen Kök & Bar mitten im Yachthafen – wunderbar.

 

2. Tag

Los geht´s. Als erstes fahren wir mal in der Marina vorbei, in der die beiden anderen Crews ihre Schiffe übernommen haben. Dort werden noch ein paar aus Deutschland mitgebrachte Einkäufe verladen – Karl und Klaus waren mit dem Auto gefahren.
Dann geht es Richtung Grinda, einer beliebten Ferieninsel im Schärengarten, ca. 3-4 Stunden Segeln entfernt.
Wir segeln auf der „Boots-Autobahn“, es ist sehr lustig und auch sehr verwunderlich; während wir in die Schären fahren, kommen uns die Stockholmer entgegen, die das Mittsommerwochenende auf den Inselchen verbracht hatten. Stundenlang kommen uns kleine Motorboote wie auf einer Perlenschnur entgegen.
In Grinda erwartet uns ein netter kleiner Hafen unmittelbar vor einem sehr hohen Felsen. Grinda ist eine kleine Ferieninsel, mit einem Hotel und einer Ferienanlage und zwei Restaurants. Für die Verhältnisse in den Schären schon sehr viel; für uns sehr klein und niedlich.

Das Wetter ist wie im Mittelmeer, also springen alle als erstes ins Wasser, bevor etwas die Insel erkundet und abends im Hafenlokal Pizza gegessen wird (alles andere war nach dem Mittsommerwochenende ausverkauft).

 

3. Tag

Heute ist das Ziel die wunderbare Bucht „Paradisviken“ auf der Insel Finnhamn. Es ist wirklich wie im Paradies, eine wunderschöne Badebucht mit einer kleinen Strandbude, in der Eis verkauft und SUP-Boards verliehen werden.
Wir leihen uns ein Board und alle die Lust haben, können mal ihr Glück versuchen - und ab und zu mal ins Wasser fallen; bei ca 20 Grad Wassertemperatur kein Problem.

Mit der Crew von Stefan machen wir einen Abend-Spaziergang über die Insel in ein empfohlenes Restaurant. Auch hier hat der Andrang an Mittsommer das Angebot etwas reduziert.

 

4. Tag

Nach einem weiteren schönen Segeltag legen wir in Furusund an; einer etwas größeren Marina, an der tatsächlich große Kreuzfahrtschiffe vorbeikommen und den Blick versperren. Zum Baden ist es hier nicht so schön, also erkunden wir etwas den Ort. Die Insel ist bekannt, weil Astrid Lindgren dort ihr Sommerhaus hatte und auch einige Bücher dort geschrieben haben soll. Erzählt wird, dass dies die erste Schäreninsel war, die Astrid Lindgren besucht hat und so schön fand, dass sie gleich dort bleiben wollte. – Sie wäre besser noch etwas weitergefahren.
Vermutlich in Erinnerung an Astrid Lindgren gibt es im Hafen ein ganz süßes Kinderspielhäuschen.

 

5. Tag

Abschied von Stefans Crew. Wir drei anderen Crews segeln weiter nach Arholma, um von dort aus auf die Åland-Inseln überzusetzen. Stefan und seine Crew segeln zurück über Rodlöga und Sandham nach Saltsjöbarden, um dort Christiane, Michael, Syvia und Uschi in Empfang zu nehmen.

In Arholma machen wir in der wunderschönen Bucht im Osten (Österhamnen) der Insel fest und springen natürlich erstmal wieder ins Wasser. Dann geht es auf Insel-Erkundung.

Arholma wirkt etwas dauerhaft bewohnter und belebter als die anderen Schäreninseln, mit Fähranleger, schöner Insel-Kirche, einem größeren Einkaufsladen, einem süßen Lokal auf einem Felsen mit Blick über die (andere) Bucht und einer Tischtennisplatte im Speisesaal. Nach dem Programm spielen an den Wochenenden Bands in dem Lokal; es scheint also viel los zu sein.
Urlauber kommen mit der Fähre an und werden mit dem Handkarren fürs Gepäck abgeholt. Im „Pensionat“, einem größeren Seminarhaus findet gerade ein Trommelkurs statt und Bullerbü oder das Lebensgefühl von Saltkrokan ist ganz real.

 

6. Tag

Es geht los auf die Aland-Inseln, tolles Wetter, gute Bedingungen! Das Ziel ist ursprünglich der Hauptort Marieham, aber weil der Am-Wind-Kurs besser nach Westen anliegt, entscheiden die Skipper Keringssund anzulaufen; eine Ferieninsel mit Wildpark, Campingplatz und nettem Restaurant.

Plötzlich zahlt man wieder mit Euro; denn die Ålands gehören politisch ja zu Finnland, sind aber autonom und entmilitarisiert.

 

7. Tag

Weiter geht es nach Hamnviken, einem minikleinen Hafen an der Nordküste der Ålandinseln. Anwohner oder Besucher kommen neugierig herbei und fragen, wo wir herkommen und was wir machen. Offenbar verirren sich fremde Segler nicht so oft hierhin.

Die Lage ist in einem herrlichen Fjord mit erstaunlich warmem Wasser (23 Grad) und sehr vielen Fischen.

Am Abend veranstaltet Jutta ihr angekündigtes Sörströming-Essen – gar nicht so schlimm wie gedacht.

 

8. Tag

Am nächsten Morgen springen wir – natürlich – erstmal ins Wasser, bevor es weitergeht nach Kastelholm.
Der Hafen ist wunderschön und hat sogar einen kleinen Laden, in dem wir endlich eine Gastlandflagge der Åland-Inseln bekommen. Zuvor hatten wir uns mit einer selbstgemalten Flagge beholfen.
Kastelholm ist wahrscheinlich das zweit-bekannteste Ausflugsziel auf den Alands – nach dem Pommern-Museum in Marieham – mit einer mittelalterlichen Burg, Museen und einem danebenliegenden Park mit ursprünglichen Häusern und Schafen, Hessenpark auf Åländisch. Wir entdecken noch eine kleine feine Gin-Destillerie mit angeschlossenem Restaurant, in dem wir den Abend am Grillbuffet ausklingen lassen.

 

9. Tag

Jetzt geht es – endlich – nach Mariehamn; natürlich nicht ohne das morgentliche Schwimmen in der Ostsee bzw. Baltic Sea – bei mittlerweile 25 Grad Wassertemperatur. – Erstaunlich, je weiter wir nach Norden kommen, desto wärmer wird das Wasser.
Also, 7 Uhr schwimmen – ist ja eh immer hell – und dann zeitig ablegen Richtung Mariehamn.

Um 12.30 Uhr legen wir – nach vorherigem Abpumpen unseres Waste-Tanks (ganz wichtig!) in Mariehamn-Osthafen an und starten bald unseren Crewausflug. Durch das kleine nette, sehr russisch wirkende Städtchen geht es vom Osthafen zum Westhafen, in dem der alte P-Liner „Pommern“ gut erhalten liegt und zu besichtigen ist (in Travemünde liegt das Schwesterschiff „Passat“). Eine tolle Schiffsbesichtigung und Museumsbesuch und anschließend Einkehr um die traditionelle aländischen Pfannekuchen zu probieren (tatsächlich sind es Reiskuchen).
Am Abend freuen wir uns über unseren schönen Liegeplatz und bleiben auf dem Schiff.

 

10. Tag

Jetzt heißt es Tschüß Åland-Inseln; es geht bei gutem Wind zurück übe die Ostsee nach Schweden. Wieder auf die Insel Arholma, aber diesmal in die kleine Bucht im Norden (Norrhamnen) der Insel. Eine tolle idylische Bucht, in der wir am Abend alle zusammen auf dem Felsen grillen, feiern, tanzen und lange zusammen sitzen – super. l

 

11. Tag

Rodlöga: Eine Schäreninsel wie aus dem Bilderbuch. Das Anlegemanöver war abenteuerlich; mit den Leinen direkt auf dem Felsen festmachen. Viel Seewind erschwert das Manöver, ein netter Schwede hilft uns mit seinem Dingi einen Heckanker auszubringen, nachdem wir von einer privaten Boje „vertrieben“ wurden.

Nachdem wir alle gut fest waren, haben wir einen wunderbaren langen Spaziergang über die Insel gemacht; der Weg führte über Stock und viele dicke Steine und am Ende stand ein doppelter Regenbogen – als Belohnung nachdem wir alle gut fest waren.

 

12. Tag

Mit der zweiten Crew von Stefan ist ein Wiedersehen in Ingmarsö verabredet. Auf dem Weg dorthin machen wir einen kleinen Abstecher auf die Insel Norröra, auf der in den 60er Jahren „Ferien auf Saltkrokan“ gedreht wurde. Sehr süß, sehr idyllisch; wenn heute auf der Insel ca. 100 Häuser mehr stehen als bei den Dreharbeiten, da waren es ca. 60 Häuser, kann man sich doch noch das typische Schären-Sommerleben vorstellen.

Ingmarsö ist dann eine recht lebhafte Marina, in der wir mit viel Mühe noch einen Platz bekommen und dann am Abend mit der Crew von Jochen grillen – sehr gemütlich.

 

13. Tag

Auf dem Weg zurück nach Saltsjöbarden machen wir nochmal Station in Grinda. Kaum zu glauben, es ist tatsächlich schlechtes Wetter – zum ersten Mal. Schon auf dem Weg nach Grinda auf dem wir immer wieder Segel setzen und/oder einholen, werden wir ganz schön nass und in Grinda regnet es die ganze Zeit – eine vollkommen andere Atmosphäre als in der Woche zuvor.
Aber wir lassen uns nicht davon abhalten, zu Fuß die Insel zu erkunden. Auf der anderen Seite der Insel ist eine Feriensiedlung mit kleinem Lokal.
Am Abend klärt es sich wieder auf und statt Pizza essen zu gehen holen wir uns die Pizza aufs Boot – die restlichen Getränke mussten ja leergemacht werden.
Am späten Abend „Austrinken“ bei Peter auf dem Boot mit Supers-Stimmung. Danke Peter, dafür!

 

14. Tag

Zurück nach Saltsjöbaden. Leider kein Wind und der von vorne; also kein vernünftiges Segeln möglich, wir haben es zwischendurch immer mal probiert.

Um !7 Uhr legen wir im Ausgangshafen an und gehen mit Stefans zweiter Crew nochmal in Salsjöbarden ins Restaurant. Und dann beginnen noch schöne Tage in Stockholm…. Alles in allem: ein Super-Törn! Danke an alle Skipper.

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