Regattaberichte

Anreise

JederTörn beginnt mit der Anreise.
Jochen, Hans, Martina und Andreas checken am Freitag, 06.09. am Frankfurter Airport bei TAP Portugal ein. Die Maschine aus Lissabon kommt verspätet rein, folglich verzögert sich unser Abflug. In Lissabon komplettiert sich  die Crew mit Beate und Peter. Sie haben in einem Kurzurlaub vorher einige Tage die Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Metropole angeschaut.
Mit der Azores Airlines fliegen wir weiter zu den Azoren, Zielflughafen ist Horta auf der Insel Faial. Faial ist eine Insel der sog. Zentralgruppe. Es gibt weiterhin die Westgruppe und Ostgruppe. Die Azoren sind vulkanischen Ursprungs. Sie liegen inmitten des Nordatlantiks.
Nachdem wir unser Gepäck aufgenommen haben, fahren wir mit dem für uns vor gebuchten Taxisbus zum Hotel.
Zu Abendessen gehen wir - natürlich - zum „Peter Café Sport“. Der Seglertreff ist nicht nur eine Kneipe, sondern eine Institution. Hier treffen sich die Segler, die über den Atlantik gen Westen segeln. Oder von dort kommend, Zwischenstation auf dem Heimweg machen. Das Café ist voll gespickt mit seglerischen Andenken und Utensilien. Natürlich haben wir, deshalb auch ein Foto von uns vor Peter Café Sport gemacht.
Wir haben da fürstlich gespeist und hatten einem wunderbaren Start für unsern Azorentörn. Da wir einen Tag vor Törnbeginn angereist sind, haben wir in 2 Appartements im Porto Pim Hotel übernachtet. Heute wird die Segelyacht Strappo von uns übernommen.

Teilnehmer: Unser Skipper Jochen, Co-Skipper Hans, Beate, Martina, Andreas, Peter

Übernahme - 07.09.2019

Während ein Teil der Crew zum Einkauf für Verpflegung und Getränke im Supermarkt Modelo Continente unterwegs ist, sind Skipper Jochen und Co-Skipper Hans in Absprache mit dem Stationsleiter Nico mit der Übernahme der Yacht beschäftigt. Wir sind uns einig, dass dies die ausführlichste und kompetenteste Übernahme und Einweisung ist, die wir seither erlebt haben. Das ganze Prozedere, dauert 3 Stunden und 15 Minuten und in Englisch. Nico übergibt uns eine Yacht in einem sehr guten Zustand, kennt jedes Details des Schiffes und gibt freundliche und ausführliche Antwort auf unsere Fragen. Nico kennt das Segelrevier der Azoren bestens, ist selbst Segler und im „richtigen Leben“ Lehrer.
Von ihm erhalten wir wertvolle Tipps, welche Häfen ihre Sonderheiten haben, was wir bei der Ansteuerung beachten sollten. diese Informationen gehen weit über das hinaus, was wir aus der Seekarte und dem Hafenhandbuch entnehmen können. Nico gibt uns wertvolle Tipps, was wir an Land auf den einzelnen Inseln unternehmen können.

1. Segeltag - 08.09.2019

Am Sonntag geht es nach der ausführlichen Sicherheitseinweisung durch Skipper Jochen endlich raus aus dem Hafen von Horta zu einem längeren Probeschlag, um uns Möglichkeit zu geben, die Dufour 460 näher kennen zu lernen. Die Yacht ist mit einer - sehr kleinen Selbstwendefock - und einem gelatteten Großsegel mit Lacyjacks ausgerüstet. Der Wind kommt aus NE mit 12 - 18 Knoten, die Sonne scheint. Das erfreut das Seglerherz. Beim Trimmen ein Knall, der gebrochene Fussblock des Baumniederholers zischt gefährlich nahe am Kopf des Skippers vorbei. Puh, das war knapp. Auf dem Weg zurück in den Heimathafen der SY Strappo bewundern wir den höchsten Berg Portugals, den Pico mit 2351 m. Ein interessanter Segeltag findet wieder Mal ein schönes Ende.
Die Crew der SY Strappo sendet seglerische Grüße.

2. Segeltag von Horta nach Velas - 09.09.2019

Wir legen ab,  unser Tagesziel ist Velas auf der Insel São Jorge. Vor uns liegen 22 Seemeilen. Leider ist so gut wie kein Wind. Der Motor, die sog. „Eisengenua“ bringt uns voran. Unterwegs sehen wir Seeschildkröten, die uns kurzfristig auf unserem Kurs begleiten. Um 16:15 machen wir fest in Velas Marina. Ein sonniger, aber Wind armer Tag auf See geht zu Ende. Zum Abendessen gibt es was Klassisches: Bolognese.

Landtag auf São Jorge - 10.09.2019

Am Dienstagmorgen erwarten wir unser Geburtstagkind Beate mit einem kräftigen „Alles Gute zum Geburtstag“ Lied. Auf dem Tisch leuchten 2 Kerzen mit der Zahl der erlebten Lebensjahre. Das Geburtstagsgeschenk der Crew: Ein Gutschein für ein Essen im „Lieblingsgriechen Dimi“. 

Nach dem Frühstück am Dienstagmorgen entscheidet sich ein Teil der Crew, einen Ruhetag einzulegen. Der andere Teil erkundet die Insel, bringt zu Fuß viele Kilometer hinter sich und kommt mit wunderbaren Impressionen über die Insel São Jorge zurück an Bord.

Velas (São Jorge) nach Horta (Falal) - 11.09.2019

Wir legen in Velas (Insel São Jorge) ab, um möglichst zügig wieder zurück nach Horta zu kommen. Ein Crewmitglied ist erkrankt und muss ärztlich im dortigen Krankenhaus versorgt zu werden. In Horta werden wir beim Einlaufen an unserem Liegeplatz von Mitarbeitern des Stationsleiters erwartet. Mit deren Fahrzeug wird das kranke Crewmitglied, in Begleitung von zwei weiteren Crewmitgliedern zum Krankenhaus gefahren. Das nennt man Kundenservice. Die ärztliche Behandlung ist sehr gut, aber alles dauert sehr lang. Nach der ambulanten Versorgung, sind wir gegen Abend wieder komplett an Bord. Wir beschließen, am nächsten Morgen sehr früh abzulegen.

Horta (Falal) nach Vila de Praia (Graciosa) - 12.09.209

Unser Tagesziel ist Vila de Praia auf der Insel Grasiosa. Rund 49 Seemeilen liegen vor uns. Nach dem Ablegen um 05:15 Uhr bei Dunkelheit, fahren wir zunächst unter Motor. Um 08:00 Uhr können wir Segel setzen und fahren mit Vollzeug auf dem vorgegebenem Kurs in Richtung Graciosa. Die ganze Strecke segeln wir auf Backbord Bug bis kurz vor die Hafeneinfahrt. Unterwegs werden wir mehrfach von einer beträchtlichen Zahl von Delphinen begleitet. Das ist Nordatlantik segeln „ad it‘s best“.
Uns beeindruckt einerseits die üppig begrünte Insellandschaft und andererseits die vulkanische grauschwarze Struktur von vielen Inselprofilen. Um 14:30 machen wir mit Steuerbordseite im Fischereihafen von Vila de Praia fest. Die Tidetabel zeigt 1,5 m  high water und 0,5 m low water bei einer Kartentiefe von 2,4 m. Bei einem Tiefgang von 2,20 m unserer Yacht als kein n Problem mit dem Liegeplatz. Wir melden uns bei der GNR (Nationalgarde in Portukal) an. Wir brauchen keine Hafengebühr zahlen. Allerdings gibt es keine Strom- und Wasserversorgung. Abends genießen wir portugiesische Spezialitäten in einem Restaurant , JJ (Jose João) in Hafennähe.

Vila de Praia (Graciosa) nach Angra (Terceira) - 13.09.2019

Für Samstag ist unser Tagesziel Angra auf der Insel Terceira. Nach dem Ablegen liegen rund 55 Seemeilen bis dorthin vor uns. Wir freuen uns über den angenehmen Segeltag. In Angra werden wir bereits vom Hafenmeister erwartet, weil wir bereits angekündigt sind. Auf den Azoren muss man sich in den Marinas anmelden und beim Auslaufen mit dem geplanten Zielhafen wieder abmelden. Sollte sich auf Grund des Wetters oder anderer Ereignisse, das Tagesziel ändern, ist das kein Problem. Die Hafenmeister sind  sehr freundlich und kooperativ. Man hat großes Verständnis für die Belange der Seglerinnen und Segler. Schließlich ist Portugal eine alte Seefahrernation.
Wir legen mit Heck zum Steg in der uns zugewiesenen Box an.
Die Stadt Angra hat viel zu bieten. Ein Teil de Crew geht am Sonntag in das Museum, wo unter anderem nautische Objekte, wie zum Beispiel alte Seekarten und Instrumente ausgestellt werden. Der Eintritt ist frei. Anschließend geht es zu Fuß zur Festung Fortress of São Sebastiao. Der andere Teil der Crew sucht körperliche Betätigung. Ihr Ziel ist die Spitze des Monte Brasil. Abends werden wir von Beate, unserem Geburtstagskind, zum Essen eingeladen. Wir sind erneut von dem guten und schmackhaften Essen auf den Inseln der Azoren angetan. Die Preise sind moderat bis günstig.

Angra (Terceira) nach Velas (São Jorge) - 14.09.2019

Am Montagmorgen legen wir um 07:15 Uhr ab um unser Tagesziel, die Nordseite der Insel Pico zu erreichen. Vor uns liegen rund 56 Seemeilen.
Der Montanha do Pico ist mit seiner Höhe von 2351 der höchste Berg Portugals. Wir sehen ihn  während unseres gesamten Törn aus unterschiedlichen Richtungen. Nicht selten wird die Bergspitze von Wolken verhüllt. Je nach Sonneneinfalllwinkel erscheint Montanha do Pico in verschiedenen Farbschattierungen. Wir beschließen, aus Sicherheitsgründen auf die Leeseite der Insel zu gehen, um dort fest zu machen. Der geplante Liegeplatz mit Bojen zum Anlegen ist inakzeptabel. Daher ändern wir unser Tagesziel und steuern Velas erneut an. Unter Motor und Fock laufen wir nach 11 Seemeilen im Velas ein. Einer der sichersten Marinas in unserem Seegebiet. Während der Nacht fängt es an, stark zu regnen. Am Morgen stellen wir fest:. Unser Bimini ist zerfetzt. Am Morgen wird das zerstörte Bimini abgebaut. Segeln geht auch ohne den praktischen Sonnenschutz.
Unser nächstes Tagesziel ist Madalena auf der Insel Pico. Rund 18 Seemeilen liegen vor uns.

Velas (São Jorge) nach Horta (Falal) - 15.09.2019

Nach dem Auslaufen aus der Marina Velos wollen wir die Segel setzen. Beim Aufheissen des Großsegels löst sich die oberste Verbindung zwischen dem  Vorliek und dem Großmast. Somit kann das Groß nicht mehr genutzt werden. Deshalb geht es unter Motor zum Heimathafen der SY Strappo. Nach 22 Seemeilen laufen wir in die Marina von Horta auf der Insel Faial ein. Nachdem die  SY Strappo sicher um 18:30 Uhr am Schwimmsteg festgemacht ist, folgt der guten Tradition folgend, der wohl verdiente Anlegerschluck. Gerne auch mehrere.
Am Mittwoch kümmern wir uns um die Reparatur des Verbindungsteils zwischen Großsegel und Großmast. Martina findet glücklicherweise an Deck die Schraube wieder, die sich gelöst hatte. Skipper Jochen, Peter und Andi, als Fotograf, haben mit vereinten Kräften den Schaden schnell behoben. Wir beschliessen, einen Hafentag einzulegen.
Das abgebaute zerrissene Bimini wird mit Bordmitteln durch Tüchern als Behelf ersetzt. Die Sonne ist doch ziemlich kräftig und der Schutz im Schatten des „Tücher-Biminis“ fördert das Wohlbefinden der gesamten Crew.
Chillen ist angesagt. Die letzen Segeltage mit ihren doch recht anspruchsvollen Herausforderungen rechtfertigen dies allemal.

Donnerstag, 19.09.2019 - Ausflug nach Pico

Wir nutzen den Tag, um zu der Insel Pico zu segeln, eine kurze Strecke von 5 Seemeilen. Praktisch genau gegenüber von Horta (Insel Faial), dem Heimathafen unserer SY Strappo.
Wir machen mit Backbordbug im Fischerei- und Industriehafen fest. An der Betonpier wird die SY Strappo sicher verteut. Die Festmacherleinen und Fender werden entsprechend der Tide justiert. Wir haben auflaufendes Wasser, Tidenhub laut Tidentafel 1,4 Meter (Bezugsort ist Horta). Um es kurz zu machen: Die Insel Pico hat als Hauptattraktionen den Berg Pico, als höchsten Berg Portugals und eine ausgedehnte Höhle zu bieten. Der Ort Madalena wirkt eher unattraktiv und wenig Besucherfreundlich. Skipper Jochen und Co-Skipper Hans bleiben an Bord, während Beate, Martina, Andi und Peter einen kurzen Erkundungsspaziergang in Madalena machen. Nachdem alle wieder an Bord sind, legen wir ab und nehmen Kurs zurück nach Horta.

Freitag, 20.09.2019 - Rückgabe

Am nächsten Tag ist Rückgabe unserer Yacht. Für die Reparatur des zerrissenen Biminis werden 80 € fällig. Das ist akzeptabel und eine seriöse Preisgestaltung seitens des Vercharterers.
Die am Freitag geplante Whale Watching Tour fällt wegen der bestehenden Wettersituation und der nicht gesichteten Wale und Delphine total aus. Schade, aber wir haben als Seglerinnen und Segler Verständnis dafür, dass man sich mit den Gegebenheiten der Natur arrangieren muss.
Wir verabreden uns mit dem Touranbieter auf den nächsten Tag.

Samstag, 21.09.2019 - Abreise

Treffpunkt Steg B um 08:45 Uhr. Vorher haben wir die SY Strappo vollständig aufgeklart. Wir verladen unser gesamtes Gepäck auf das Auto des Whale Watching Anbieters und treffen uns vor seiner Station. Wir sind abermals äußerst angetan von der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der portugiesischen Bevölkerung. Das übliche Briefing für die Tour entfällt diesmal für uns, weil wir das bereits am Tag vorher hatten. 
Leider wird auch heute nichts aus der geplanten Whale Watching Tour. Die Spotter auf den verschiedenen Beobachtungsstationen der umliegenden Spitzen der Inseln können keine Wale sichten. Außerdem ist eine Wellenhöhe von 2,80 Meter angesagt und wird nach einer Überprüfung durch unseren Whale Watching Anbieter durch dessen Überprüfung bestätigt. Daher definitiv leider kein Whale Watching.
Nach einem kleinen Stadtrundgamg mit einem Snack im Innenstadtbereich finden wir uns - noch einmal - in Peters Cafe Sport ein. Dort werden wir um 15:30 Uhr abgeholt. Es geht zum Flughafen von Horta. Unsere Heimreise beginnt. Wir fliegen zunächst nach Lissabon, übernachten dort im Hotel und fliegen am Sonntag, 22.09 weiter nach Frankfurt.

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