Segel Club Rüsselsheim 03 e.V.
 Törnbericht Azoren 20.08. - 03.09.2016
Am Samstag, den 20.Sept. gehen unsere Skipperin Annegret, Ulf, Armin, Karl, Vroni und ich an Bord unserer 405er Dufour mit dem Namen “Spirito”. Diese liegt in einer großen Marina in dem schönen malerischen Hafenstädtchen Horta auf der Insel Fajal. Dieser Hafen ist der Anlaufpunkt vieler Atlantiksegler die bedingt durch die häufigen Westwinde über den großen Teich kommend nach vielen Seetagen hier Proviant und Treibstoff bunkern und sich eine Pause gönnen. Die Promenade der Marina ist übersäht  von vielen Mosaiken oder Malereien der einzelnen Crews. Die Unterweisung des Vercharterers ist sehr umfangreich. Seine kleine Flotte ist in einem Einwandfreiem Zustand und auch das Segelrevier wird ausgiebig besprochen. So steht unsere Törnplanung fest und ist vom Vercharterer abgenickt: Fajal, Pico, Terceira, Graciosa, Sao Jorge, Fajal. In 14 Tagen genügend Zeit um die Inseln ausgiebig zu besegeln und zu besichtigen. Unser erstes Ziel Pico erreichen wir in den frühen Abendstunden nach 11 Sm und finden noch ein Plätzchen zwischen zwei Booten. Ist zwar eng aber mit Vaseline klappt das. Leider haben wir am ersten Segeltag keine Wale gesichtet, dafür ein schönes Exemplar einer Meeresschildkröte. In den späten Abendstunden machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit den seltenen Gelbschnabelsturmtauchern. Ihr Ruf bringt uns zum Lachen: “Aua Aua Dong!” Am nächsten Tag machen Vroni und Armin eine Whale watching Tourmit Erfolg und viel Spaß auf einem Speed Boot mit mehreren  100 PS. Da bleibt kein Kleidungsstück trocken ausser Armins Unterhose. Dienstagmorgen treibt es uns wieder auf See Richtung Terceira.  Ein Schlag von 54 Sm und bei günstigem 5er bis 6er Halb – und  Vorwindkurs kommen wir gut voran. Dort ist das schöne Hafenstädtchen Angra unser Ziel und wir erreichen es um 16 Uhr. Da Vroni und Ich Hochzeitstag haben, geht das Abendessen auf meine Kappe. Die Insel hat viel zu bieten. Eine Stadtführung ist kurzerhand gebucht und eine Inseltour mit Vulkanbesichtigung ist ein Muss. Am zweiten Abend essen wir das Leibgericht der Einheimischen “Alcatra” ist Rindfleisch mit Gemüse im Tontopf und schmeckt hervorragend. Anschließend noch ein paar Abelheira “Honiglikör” und die Welt ist in Ordnung. Da Vroni Birthday hat, gibt es Abends an Bord noch diverse Kaltgetränke und ein weiterer schöner Tag geht zu Ende. Am Donnerstag, den 26. Aug. Zieht es uns wieder auf See. Das nächste Etappenziel wird angepeilt, die Insel Graciosa. Leider ist der Wind zu schwach und wir motoren das meiste der 46 Sm bei einer langen Dünung. Dort werden wir, wie überall von einem netten Hafenmeister erwartet. Da es hier keinen Yachthafen sondern nur einen nicht so prickelnden Industriehafen und einen kleinen schnuckeligen Fischereihafen gibt, beschließen wir im Fischereihafen anzulegen. Dabei geht unser Azorenflaggenmast zu Bruch. War ja auch nur ein fingerdickes Hölzchen das auch schnell wieder geschient ist. Abendessen an Bord, Nudeln mit den Resten des Alcatra vom Vortag. Freitag, Strandtag! Eine kleine schnuckelige Badebucht mit feinem Sand, Sonnenschirmen und Liegen. Nachmittags Taxifahrt zur Hauptstadt Santa Cruz zum Gin Tonic tasting auf dem Dorfplatz. Abendessen in unserem Hafenort Praia. Sonntag, der 28. Aug. Überfahrt nach Velas auf Sao Jorge 32 Sm bei 3er bis 4er und zum Teil wenig Wind. Abendessen in Velas uns Abends Ausklang an Bord mit “Aua Aua Dong” zum totlachen. Montag, Wandertag! Ein Taxi bringt uns in die Berge und setzt uns dort ab. Als Fußkranker werde ich vom Taxifahrer ans Ziel (Faja dos Cubres) gebracht und warte in einer Bodega auf unsere Wandercrew. Diese sind begeistert von dem Wanderweg nur Armin hat etwas geschwächelt. Ich habe die 3,5 Std. tapfer in der Bodega die Stellung gehalten. Hab nun noch mehr Freunde :) Am nächsten Tag Inselrundfahrt mit Taxi zuerst zu einer Kaffeeplantage im Südosten, weiter in eine Käserei mit Werksführung und Käsetasting dann über die Nord-Ost-Küste in einen Naturpark und zurück nach Velas. Sturmwarnung vom Hafenmeister für Ende der Woche. Nach kurzer Rücksprache mit dem Vercharterer sollen wir möglichst am kommenden Donnerstag im Heimathafen Horta sein. Mittwochs segeln wir von Velas nach Sao Roque auf Pico. Das sind nur 11 Sm bei böigen Winden. Dort ankern wir hinter einer geschützten Mohle. Landgang mit Dinghi. Ein paar Schoppen in der Hafenkneipe und zurück an Bord zum Abenessen. Donnerstag, die letzte Überfahrt von Pico nach Horta auf Fajal ohne Segel 10 Sm. Der Sturm ist für morgen  Vorausgesagt und wir kommen um 14 Uhr im Heimat- hafen an. Die Crew des Vercharterers verzurrt unser Boot sturmgerecht am Schwimmsteg. Abendessen im Peter's ist Pflicht. Anschließend noch einige Gin Tonics in dem Treff am Hafen.  Freitags machen wir eine Inselrundfahrt mit dem Bus. Vroni und Karl fahren mit dem Taxi zum Vulkan zwecks Wanderung. Bei zunehmendem Wind werden die beiden Sandgestrahlt. Abends ist unser gemeinames Abschiedsessen in einer urigen Kneipe am Strand. Der Sturm läuft zu seiner Hochform auf aber unsere Dufour liegt sicher im Hafen und wir verbringen nach einem tollen Segeltörn die letzte Nacht auf dieser guten Yacht. Resume: Das Segelrevier auf den Azoren ist einigartig schön. Die Vulkaninseln sind alle saftig grün und boten uns einige Abwechslung. Wandern, Vulkane von innen und außen, Schwimmen malerische Landschaften und Hafenörtchen und eine durchweg liebendswerte Bevölkerung haben uns sehr beeindruckt. Temperaturen tagsüber zwischen 24 und 26 Grad, nachts angenehme 20 - 22 Grad. Die Hafenmeister waren supernett und hilfsbereit. Die Hafengebühren moderat. Die Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants und Kneipen preiswert. Also immer wieder gerne!!! Euer Hans-Hermann
Die Wetterprognosen für die nächsten Tage passen zu unserem Törn. Voller Tatendrang verlassen wir bei schönstem Segelwetter Fajal zu unserem nächsten Ziel Pico. Wir nutzen den 4er Wind und segeln verschiedene Manöver um unserer Yacht auf den Zahn zu fühlen. Die ersten Unfallschäden werden nebenbei beseitigt. (Armins Kaffeemilch läuft in Karls Schuhe und Karl setzt den Kaffeekessel mitsamt Untersetzter auf den brennenden Gasherd.)