Regattaberichte
Bild: Molenkopf von Warnemünde bei Starkwind während der 30. Hessenregatta - Zwei ungeplante Hafentage

Am Samstag, den 13. Mai 2023 war es so weit: Die Teilnehmer der 30. Hessenregatta trafen sich in Heiligenhafen und in Burgtiefe. 49 Crews hatten gemeldet, von denen schliesslich 46 an den Start gingen, 10 Boote mehr als zur 29. Auflage 2022 nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause und auch der SCR 03 war zum 30ten mit rekordverdächtig vielen Crews dabei.

Vom SCR 03 sind insgesamt fünf Crews für die Hessenregatta gestartet, drei in der Charterklasse, und auch eine Premiere, zwei in der Eignerklasse. Zusätzlich zu den Wettfahrtteilnehmern war auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl Mitglieder auf Start- und Zielschiff sowie an Land dabei. Vielen Dank an allen die durch tatkräftige Unterstützung bei der Organisation, sie es Starts, Zielzeiten, Auswertungen, Grills anfeuern, der Abschlussfeier und vielen, vielen Aufgaben mehr erst die Hessenregatta ermöglicht haben!

So war auch nach dem Check-In und erstem Skippermeeting bei strahlendem Sonnenschein am Samstag in Burgtiefe und Heiligenhafen, wo alle Crews des SCR03 rechtzeitig eingetroffen waren, das Gefühl da, dass alles in gewohnten Bahnen, im jährlichen Turnus und auf der historischen Route von Fehmarn, über Gedser, nach Klintholm und zurück über Warnemünde nach Fehmarn ablaufen wird. So zumindest der Plan… Die Wettergötter hatten jedoch andere Pläne mit uns Seglern und bescherten zwei Tage mit Starkwind, sodass statt Klintholm und einer Wettfahrt vor Fehmarn, leider 2 Hafentage in Warnemünde angesagt waren. Lest jedoch selbst die Regatta Tagesberichte, die Klaus zur 30. Hessenregatta erstellt hat:

 

Sonntag, 14.05.2023

Was für ein erster Regattatag!! Wind aus NE aber wenig. Eine Ankündigung von Regattaleiter Klaus Lachmann, den Start Richtung Gedser zu verlegen kam dann aber doch ich zum Tragen. Nachdem alle Gruppen gestartet waren hielt sich das Regattafeld noch rund 3 Stunden nahe Fehmarn auf. Schwachwind hielt die meisten Boote fest in der Hand. Nachdem es nicht wesentlich besser wurde, mußte Klaus Lachmann dann doch über Funk eine Bahnverkürzung durchgeben, die über Relais dann schließlich auch den letzten Teilnehmer erreichte. Bis 1830 Uhr nahm das Zielschiff dann auch die letzte Zeit und konnte die Ziellinie abbauen. Eine gemeldete „Wetter-Störung“ mit stärkerem Wind bis 5 Bft und leichtem Regen, kam auch wie angesagt und erwischte einige kurz vor der Ziellinie.

Bei den Rüsselsheimer Booten gab es wie immer das ein oder andere Problemchen. Die Eigner Boote von Detlef und Rainer top in Schuss. Detlef Kretschmer als alter Hessenregatta  Crack hatte seine neu erworbene Yacht Anemlu im Herbst an die Ostsee gebracht, im Winter zurecht gemacht und jetzt perfekt gestartet und auch ein Klasse Ergebnis (2.) erzielt.  Rainer Fett's Boot, die La Guapa, wurde Ende April vom Ijsselmeer an die Ostsee gebracht. Als Regatta Neuling hat er sich mit seiner Crew wacker geschlagen (11).  Die Crew um Stefan Kämmerer hatte Pech und musste überdurchschnittlich lange in der Flaute verweilen (8). Heiko Heeses Crew ist ja langjährig eingespielt und hat einen guten Platz herausgesegelt (3). Ein Problem mit dem Fall des Grosssegels wurde unterwegs mit Nadel und Faden provisorisch geflickt.  Klaus Kraft  mit dem neuen Boot nicht ganz  glücklich, aber zufrieden  mit dem was erreicht wurde (5). 

Alle 48 Yachten kamen unversehrt in Gedser an. Hier trafen sich die Crews erstmals beim Grillen. Und es gab 60 Ltr. Freibier! Vielen Dank dafür dem Inheidener Segel Club, der in diesem Jahr sein 60. Jubiläum feiert. Für das 20 jährige des Segel Club Rüsselsheim gab es dann auch noch 20 Ltr „Äppelwoi“.

Ein anstrengender, aber schöner Segeltag geht zu Ende. Die nächsten Tage werden durch die Wetterankündigungen sicher auch spannend. Klaus Lachmann wird die richtigen Entscheidungen treffen.

 

Montag, 15.05.2023

Großes Kompliment an Klaus Lachmann, der eine weise Entscheidung getroffen hat, und uns nicht in eine Flaute Richtung Klintholm geschickt hat. Stattdessen hatten wir einen großartigen Spikurs nach Warnemünde. Bedingt durch das aktuelle Wetter und das der noch kommenden Tage, war diese Entscheidung notwendig. Die Starts verliefen alle reibungslos und auch Boote die den Start stören, wie am 1. Regattatag, gab es heute keine. Mit Wind aus NE 2-3 Bft gingen die 46 Yachten auf die rund 23 sm lange Regattabahn. Besonders am VTG war erhöhte Aufmerksamkeit von Nöten, da einige Schiffe in beiden Richtungen die Regattabahn kreuzten. Zumal bereits vor dem VTG der Wind nachlies und sich im einstelligen Bereich aus NE bewegte. Die noch stehende Welle tat ihr übriges und ließ die Spi’s, Blister und Gennaker ordentlich zappeln. Die schnellen Boote waren recht früh in Warnemünde. Trotzdem mussten die Zeitnehmer des Zielschiffes bis zum offiziellen Ende der Tageswertung warten bis auch die letzte Yacht über die Ziellinie zwischen den Molenköpfen kam.

Die Regattaleitung bekam beim Skippermeeting Applaus für die flexiblen Entscheidungen die aufgrund der Wettersituation für diesen, als auch für den 3. Wettfahrtstag getroffen wurden.

Freuen wir uns auf einen weiteren spannenden Verlauf der 30. Hessenregatta.

Bericht von Detlef (heute Platz 3)

Wir hatten einen schönen Lauf mit doppeltem Lachmann (Eieruhr im Spi)

Bericht von Heiko: (heute Platz 2)

Beim Start zuerst eine Eieruhr im Spinnaker. Nochmal geborgen und klariert. Dabei Weg nach Luv gemacht. Neu gesetzt und dann die Startgruppe und auch fast alle früher gestarteten Yachten überholt. Kurz vor dem Ziel weniger Wind. Spannende Shift Manöver bei Welle und Duell mit der Luffe 40 und der X37 . Die Exess konnten wir regelkonform zu einem Shift Manöver zwingen während wir gleichzeitig auch geshiftet haben. Danach war sie weit hinter uns. Die Luffe 40 mussten wir dann noch passieren lassen vor der Ziellinie. Top Liegeplatz in der neuen Marina Mittelmole. Teilnehmer sind alle sehr zufrieden mit unserer Organisation und vor allem unserer Flexibilität bei den Regattastrecken.

Bericht von Klaus (heute Platz 6)

Unser Start verlief recht ordentlich. Auch das erstmalige setzen des Spi’s klappte recht gut. Bis dann der Spibaum am Mast nach unten rutschte, während wir gerade eine unter Spannung stehende Spischot umlegen wollten. Nach 10 Minuten hatten wir alles wieder im Griff. Der weitere Verlauf des Rennens war eher unspektakulär, wie auch das Boot an sich.

Bericht von Stefan Kämmerer (heute Platz 2)

Unser heutige Motto lautete: "Keiner vor uns, alle hinter uns." Das galt zumindest bis 2,5 nm vor der Ziellinie zwischen den Molenköpfen in Warnemünde. Nach einem gelungen Start - wir als erster der Gruppe A über die Startlinie - führten wir das Regattafeld über 24 Meilen an, bevor uns die R.E.D. doch noch abfangen konnte und wir als zweites Boot der gesamten Regatta ins Ziel gingen. In der Startgruppe A war das nach gerechneter Zeit der zweite Platz, da ein kleineres Boot vor uns gerechnet wurde. lag. In der Gruppe der hessischen Charteryachten sogar der erste Platz, da die R.E.D. mit der Crew vom Edertaler Segel.Verein nach gerechneter Zeit hinter uns lag. Also ein rundum erfolgreicher Regattatag, der dank der frühen Ankunft und des Sonnenscheins in Warnemünde noch einen sehr angenehmen weiteren Verlauf nahm.

 

Dienstag, 16.05.2023

Es klang alles so gut, als Regattaleiter Heiko Heese und Wettfahrtleiter Klaus Lachmann gestern für Dienstag einen Up and Down Kurs vor Warnemünde ankündigte. Wegen der Wetterbedingungen war die Strecke nach Fehmarn für die kleineren Yachten zu riskant. Als Klaus Lachmann heute morgen um 0630 Uhr aufs Meer hinaus schaute wurden im Hafen 28 kn Wind gemessen. Draußen war mit Sicherheit mehr Wind und 1,3m Welle.  Der geplante Regattatag musste abgesagt werden.

So kamen alle Crews in den Genuss eines Hafentags in Warnemünde, wie in früheren Zeiten, nur ohne Bergfest. 

So musste sich das Team um Klaus Lachmann etwas neues einfallen lassen. Denn die Boote sollen am Donnerstag nachmittag unbedingt in Heiligenhafen sein, wo die Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung im Kursaal stattfinden soll. 
Eine leichte  Verbesserung der Wettersituation soll ab Mittwoch-Mittag eintreten.  Um eine Wertung zu bekommen schlägt Klaus Lachmann beim Skippermeeting um 18 Uhr am Mittwoch Nachmittag  einen kurzen Sprint nach Kühlungsborn (12sm) vor und gibt die  Modalitäten bekannt.  Eine weitere Absage eines Wertungslaufes soll es nicht geben. Und am Wetter ist leider nichts zu ändern. Die Skipper sind einverstanden und loben nochmals die Flexibilität der Rennleitung, da die Regatta  vollkommen anders als geplant verläuft. 

Mit diesen Infos gehen die Crews in den Abend, kochen an Bord oder gehen essen in der Stadt. 

 

Mittwoch, 17.05.2023

Seit Bestehen der Hessenregatta können wir uns nicht erinnern, das schon einmal 2 Tage wegen des Wetters ausfielen und ein geplanter Hafen nicht erreicht wurde. Gestern noch voller Hoffnung,  das sich der Wind heute Mittag legen würde, was erst jetzt um 1900 Uhr langsam beginnt. 
Wahrscheinlich wurde Rasmus zuviel Alkohol gespendet …. oder etwa zu wenig?
 
Es ist so wie es ist.
Auch heute sagt Klaus Lachmann verantwortungsvoll den 3. Wertungslauf ab. Es ist einfach noch zu viel kalter Wind und Welle draußen.
Letzte Chance also morgen wenigstens noch eine 3. Wettfahrt zu starten. 
 
Im Skippermeeting um 1200 Uhr wurde der Start für die erste Startgruppe nun definitiv auf 0600 Uhr gelegt. Vom Start an der Tonne Reede 1 zur Tonne 4 des Lübeck Gedser Wegs. Hier wird die Zeit genommen. Von dort dann auf dem kürzesten Weg nach Heiligenhafen zur Abschlussveranstaltung, die um 1800 beginnt.
 
Hoffen wir das der Plan morgen aufgeht und die dritte Wettfahrt, wenn auch nur ein Sprintrennen, stattfinden kann.

 

Donnerstag, 18.05.2023

 Das wars! Die 30. Hessenregatta ist Geschichte.  Eine, die im Rückblick immer genannt werden wird. 
 
Außergewöhnlich weil auch die langjährigen Teilnehmer sich nicht erinnern können, mal 2 Tage abwettern zu müssen. Große Zustimmung der Teilnehmer auch zu den Wetter bedingten Entscheidungen des Regattaleiters Klaus Lachmann.
 
Der letzte Tag begann sehr früh, der erste Start vor Warnemünde war für 0600 Uhr angesetzt. Dies war notwendig die, damit alle noch rechtzeitig zur Abschlussveranstaltung im  Heiligenhafener Kursaal kommen konnten. Ziel war die Tonne 4 des Lübeck-Gedser Weges. Draußen stand noch die Altwelle mit 30 cm des vorigen Tages und Wind aus  NW mit 8-10 kn abnehmend, was es im Laufe des vormiitags für die langsameren Yachten immer schwieriger machte, das Ziel in der angesetzten Zeit zu erreichen. Tatsächlich verhungerten die letzten 20 Yachten vor dem Ziel und bekamen ein DNF. 
 
Mit leichter Verspätung konnte dann aber doch die Abschlussveranstaltung stattfinden. Nach dem üppigen Buffet moderierten Heiko Heese und Klaus Lachmann die Siegerehrung. Anschließend spielte wie in den vergangenen Jahren die Summer Sun Band und es wurde bis in die Nacht getanzt, die durch den frühen Start und dem langen Tag, jedoch dieses Mal leider für viele recht früh kam.

Die Ergebnisse sind hier zu finden:
Ergebnisse 30. Hessenregatta 2023

Gruppenergebnisse:

  • In der Gruppe A belegte die Crew von Stefan Kämmerer mit der Joke den 4. Platz
  • In der Gruppe B belegte die Crew von Detlef Kretschmer mit der Anemlu den 2. Platz
  • In der Gruppe B belegte die Crew von Rainer Fett mit der La Guapa den 10. Platz
  • In der Gruppe C belegte die Crew von Heiko Heese mit der Thats Life den 3. Platz
  • In der Gruppe C belegte die Crew von Klaus Kraft mit der Malu den 7. Platz

Gesamtergebnisse:

  • Detlef belegte unter den hessischen Booten Gesamt den  3. Platz von 30 Yachten
  • Detlef wurde  Vize Hessenmeister in der Eigner Klasse
  • Heiko belegte den 3. Platz In der Hessenmeisterschaft der Charter Boote
  • Im Hessencup belegte der SCR 03 den 3. Platz.
 
Für einige Mitglieder geht es im Anschluss gleich weiter zum  Baltic Cup, der am Sonntag in Marstal beginnt.

 

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